Die Arbeit am Tonfeld ist eine sehr wirksame und bewährte Methode, um unserem Bedürfnis nach Lebendigkeit, Beziehungsfähigkeit und Erfüllt-Sein näher zu kommen.
Gerade in Lebensphasen, in denen wir uns mit unserer menschlichen Begrenztheit, wie Krankheit, Verlust, Trennung und anderen Krisensituationen auseinandersetzen müssen, fühlen wir uns oft von unserem Lebensfaden und dem großen Lebensstrom abgetrennt.
Hier bietet die Arbeit am Tonfeld einen ganz konkreten und natürlichen Ansatz, den eigenen Lebensfaden wieder aufzunehmen und daran anzuknüpfen.
Berühren, um Wahrzunehmen
Im Wahrnehmen ein Gegenüber zu entdecken
Im Gegenüber mir selbst in meiner Beziehung gewahr werden
Aus dieser Beziehung entsteht Bewegung
Durch Bewegung bildet sich Gestalt
Gestalt wird wandelbar
"Ich berühre und werde berührt"
Prof. Heinz Deuser
Die Sitzung am Tonfeld ist auf das Einfachste reduziert. Auf einem Tisch steht ein flacher rechteckiger Holzkasten, der mit 10 kg feiner Tonerde ausgestrichen ist. In einer Schüssel steht Wasser bereit, das bei Bedarf hinzu genommen werden kann.
Der Tonfeld-Begleiter gibt keinen Handlungsauftrag vor außer der Anregung, das Tonfeld mit den Händen wahrzunehmen und den eigenen Impulsen und Wünschen zu folgen.
Die weiche und geschmeidige Tonerde lädt zum Tasten, Ausprobieren und Greifen ein. Sie gibt jeder Bewegung der Hände und Finger nach, nimmt dabei die Spuren der Hände auf und lässt Gestaltung und Verwandlung zu.
Berühren und Wahrnehmen, Greifen und Begreifen, Entdecken und Entwickeln geschehen am Tonfeld spontan und in wechselnder Folge.
Es gibt keine inhaltliche Vorgabe, keinen Anspruch und kein Ziel, das es zu erreichen gilt.
Das Tonfeld bietet Wahrnehmung von Halt, Orientierung und Begrenzung an. Die Möglichkeit, die eigenen Spuren zu entdecken, eigene Wirkmächtigkeit zu erproben, den eigenen Ort und Raum zu finden, die eigene Position zu behaupten.
Am Tonfeld werden Empfindungen, Bedürfnisse und Impulse in uns geweckt und wieder erinnert, die weitere Bewegungen, Auseinandersetzung und Neugestaltung fordern. So kann ein wachsender Umgang mit den eigenen Möglichkeiten, Bedingungen und Verhinderungen gefunden werden.
Eine weitere wesentliche Grundbedingung für Entwicklung und Entfaltung am Tonfeld ist das wache, offene Dasein eines menschlichen Gegenübers. Dieser nimmt den gesamten Arbeitsverlauf und die Intention der Bewegung sehr genau wahr. Er beobachtet den handlungsorienterten, sinnengeleiteten Bewegungsvollzug der Hände und deren Sprache und Grammatik während des Arbeitsprozesses. Er unterstützt und ermutigt den Arbeitenden gezielt, die entdeckten Impulse und Bedürfnisse aufzunehmen und diese auch im Erleben als zugehörig zu integrieren.
„Der gesamte Mensch ist in seiner Hand
versammelt, und so werden alle ihre
Bewegungen lebendig und bedeutsam.“
Prof. Heinz Deuser
Die Arbeit am Tonfeld wurde von Prof. Heinz Deuser (Fachhochschule für Kunsttherapie, Nürtingen) in den 70er Jahren entwickelt. Grundlagen der Arbeit am Tonfeld finden sich:
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte prüfen Sie die Details und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.